Stadt verschleudert ihr Potenzial

21.05.2014

Oberhausen ist eine der wenigen Revierstädte, in denen es noch Industrie- und Gewerbeflächen in nennenswertem Umfang gibt. Aber dieser Vorteil wird unter Rot-Grün nicht genutzt. Deshalb ging die CDU unter Führung ihres Vorsitzenden Wilhelm Hausmann auf Bus-Tour, bei der den Teilnehmer erläutert wurde, was in dieser Stadt alles an wirtschaftlicher Entwicklung möglich wäre, wenn man denn nur die Initiative ergreift und es richtig anstellt.

Statt Spatenstich-Optik, wie sie Oberbürgermeister Klaus Wehling liebt, müsse man sich um seriöse Investoren bemühen, erklärte Hausmann. „Das dauert natürlich länger als irgendwelche Schrottimmobilien aufzukaufen, ist aber auch erfolgreicher und nachhaltiger."

Das Stahlwerksgelände, das sich inzwischen zum Jahrhundertfehler entwickelt habe, sei eine der prominentesten Immobilien des gesamten Ruhrgebietes. Doch statt die Ansiedlung des Fraunhofer Umsicht zu nutzen und sich um hochwertige Forschungsunternehmen zu kümmern, entstünden Spielhallen, Baumärkte und Billig-Anbieter. Hausmann: „Hier wurde bereits Potenzial verschleudert, aber die Stadt hat noch mehr zu bieten, zum Beispiel das Areal an der Weierheide, die alte Zeche Sterkrade oder die freien Flächen am Waldteich." Die Stadtspitze müsse sich endlich um den notwendigen Autobahnanschluss Weierheide kümmern, damit würden nicht nur Flächen angebunden, sondern auch Schwerlastverkehr aus den Wohngebieten heraus gehalten.

Wie man Flächen richtig entwickelt, erläuterte Hausmann am Beispiel des denkmalgeschützten Areals von Schacht IV in Klosterhardt. Für rund 35 Millionen Euro lässt die Dortmunder Projektentwicklungsgesellschaft KLG hier Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser bauen. In dem Schachtturm entsteht ein medizinisches Zentrum mit rund 150 Arbeitsplätzen. Jahrelang habe er sich dafür um Investoren bemüht, erinnert sich Hausmann. „So etwas geht eben nicht von heute auf morgen. Dafür floss aber auch kein Cent Steuergelder, hier wird völlig ohne Fördermittel gebaut."