
Mit Bedauern nehmen die CDU-Fraktion und SPD-Fraktion zur Kenntnis, dass ab dieser Woche das Fahrplanangebot der STOAG reduziert werden muss. Der sogenannte „Fahrplan light“ bedeutet eine Reduzierung des Fahrplanangebotes auf ausgewählten Linien. Ursache ist laut STOAG ein langanhaltender und außergewöhnlich hoher Krankenstand. Wie die STOAG auf ihrer Homepage mitteilt, ist Oberhausen kein Einzelfall, die gesamte ÖPNV-Branche sei von hohen Krankenständen betroffen.
Auch wenn beim vorübergehenden Entfall der einzelnen Linien auf mögliche Parallelkurse gewechselt werden kann, bedeutet dies, dass für den einzelnen ÖPNV-Teilnehmer/in mitunter kein nutzbares Angebot mehr zur Verfügung steht. Das Problem wird noch größer, wenn ab Mittwoch durch den Streik bei der Bahn viele Alternativen auch nicht mehr zur Verfügung stehen.
Die SPD-Fraktion sieht die große Gefahr, dass der gesellschaftlich notwendige Wechsel vom motorisierten Individualverkehr zum ÖPNV wieder einmal ins Stocken gerät. „Hier hat die Geschäftsführung der STOAG eine hohe Verantwortung“, erklärt Ulrich Real, Mitglied der SPD im Aufsichtsrat der STOAG. „Auch wenn der Krankenstand laut Geschäftsführung im gesamten ÖPNV-Bereich zurzeit sehr hoch ist, darf das nicht als pauschale Rechtfertigung dienen. Vielmehr muss die Geschäftsführung aufzeigen, mit welchen Maßnahmen sie einem hohen Krankenstand begegnen will, um die Leistungsfähigkeit des Busangebotes zu erhalten“ so Ulrich Real weiter. „Parallel sehen wir aber auch, dass sich die STOAG im vergangenen Jahr bereits auf den Weg gemacht hat, und weitere Busfahrerinnen und Busfahrer eingestellt hat. Aber auch die STOAG kämpft, wie der Rest der Branche und unsere Volkswirtschaft als Ganzes, mit dem Fachkräftemangel“, betont Denis Osmann als mobilitätspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und Vorsitzender des Aufsichtsrates der STOAG.
Ergänzend sind aus Sicht der beiden Fraktionen Gespräche mit dem Betriebsrat und der Geschäftsführung notwendig. Krankheit hat viele Facetten, unter anderem kann auch ein Betriebsklima „krankmachen“. Sollte das bei der STOAG ein Krankheitsgrund sein, müssen die Ursachen benannt und beseitigt werden. Die Kunden der STOAG dürfen nicht die Leidtragenden sein. „Darüber hinaus registrieren wir, dass sich ein zunehmend angespanntes gesellschaftliches Klima auch in unseren Bussen widerspiegelt. Es erreichen uns Beschwerden von Fahrgästen, die berichten, dass Busfahrer nicht immer in jeder Situation freundlich reagieren. Gleichzeitig erleben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der STOAG selbst häufig den Frust von Bürgerinnen und Bürgern. In dieser Situation liegt es in unserer Verantwortung als Politik, das gesellschaftliche Miteinander wieder in konstruktivere Bahnen zu lenken“, unterstreicht Simone-Tatjana Stehr, Vorsitzende der CDU-Fraktion. „Die bedeutenden Aufgaben und Herausforderungen im Bereich der Mobilität in den kommenden Jahren können wir nicht gegen den Bedarf und die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger angehen, sondern nur gemeinsam mit ihnen und im Hinblick auf ihre Bedürfnisse.“
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