Digitale Chancen noch nicht angekommen

07.09.2015

Seit Januar nur ein einziges Auto online abgemeldet

„Unlängst haben wir Oberhausen noch als digitales Entwicklungsgebiet bezeichnet, jetzt erhalten wir schon wieder einen neuen Beleg dafür, dass die Chancen des E-Governments im Rathaus überhaupt noch nicht angekommen sind." Mit diesen Worten reagierte der CDU-Digitalisierungsbeauftragte und Stadtverordnete Saadettin Tüzün auf einen Bericht von Radio Oberhausen, nach dem bisher nur ein einziger Bürger sein Auto online auf dem PC abgemeldet hat.

Seit Anfang des Jahres bestehe schon die Möglichkeit, die Abmeldung von zuhause aus zu erledigen, erklärt der CDU-Experte. „Offenbar ist das Teil seiner angeblichen digitalen Revolution, von der uns SPD Oberbürgermeisterkandidat Apostolos Tsalastras überzeugen will. Doch wenn selbst das Straßenverkehrsamt erklärt, dass das System viel zu kompliziert ist, so spricht das für sich. Wenn die Bürgerinnen und Bürger nun auch noch hören, dass ab 2016 auf ähnliche Weise auch Autos zugelassen werden sollen, dann verschlägt es vielen schlichtweg die Sprache."

Tüzün macht klar, dass die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen woanders bereits große Vorteile für Bürger und Unternehmen bringe, etwa wenn man seinen Anwohnerausweis sogar online beantragen, bezahlen und ausdrucken könne. „Dies muss man aber benutzerfreundlich einrichten und sauber kommunizieren", meinte der CDU-Politiker und fügte hinzu: „Wir haben immer gesagt, dass der im Vergleich zu Nachbarstädten hinterherhinkende Breitbandausbau nur die Spitze des Eisberges ist."