CDU: „SPD rückt Gymnasien in schlechtes Licht“

16.05.2019

CDU-Schulpolitikerinnen halten Inklusions-Entscheidung für richtig

„Äußerst fragwürdig“ nennt Gundula Hausmann-Peters „den Versuch der Oberhausener SPD, die Gymnasien unserer Stadt in ein schlechtes Licht zu rücken“. Die Schulpolitische Sprecherin der Oberhausener CDU-Fraktion bezieht sich damit auf eine Resolution, in der die SPD-Fraktion den fünf Oberhausener Gymnasien vorwirft, aus der Inklusion, das heißt dem Gemeinsamen Lernen von behinderten und nichtbehinderten Kindern, auszusteigen: „Diese Behauptung ist schlicht falsch. Die Gymnasien steigen keineswegs aus der Inklusion aus. Sie setzen den neuen Erlass des Ministeriums für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalens um, der vorsieht, dass sonderpädagogische Förderung an Gymnasien zukünftig zielgleich erfolgt. Das heißt, dass alle Kinder das gleiche Lernziel erreichen sollen.“

Hausmann argumentiert weiter: „Diese Entscheidung des Landesministeriums halten wir als CDU für richtig, weil es das Ziel eines Gymnasiumbesuches ist, das Abitur zu machen. Wer meint, deshalb die Gymnasien als Inklusionsgegner darstellen zu müssen, der verschließt entweder die Augen vor der Realität oder nutzt die Schulbühne für ideologische Grabenkämpfe. Beides geht ganz sicher zu Lasten der Schülerinnen und Schüler und zu Lasten des Rufes unserer Gymnasien.“

Die von der SPD-Fraktion verfasste Resolution wird in der kommenden Ratssitzung am Montag, 20. Mai, 15 Uhr, diskutiert. Simone-Tatjana Stehr teilt mit, „dass es von der CDU-Fraktion ganz sicher keine Zustimmung geben wird“. Die CDU-Fraktionsvorsitzende und Schulexpertin verweist darauf, dass „die SPD mit ihrer Begründung zur Resolution die Bereitschaft der Oberhausener Gymnasien, Verantwortung für die Inklusion zu übernehmen, massiv in Zweifel zieht“: „Das ist eine Qualität des Miteinanders, die mich äußerst bedenklich stimmt.“

In den vergangenen Jahren konnten Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung und mit einer Lernbehinderung ein Gymnasium besuchen. Sie wurden dort nach individuellen Zielen unterrichtet und nicht nach den Zielen, die für die Schulform und die jeweilige Jahrgangsstufe im Lehrplan vorgegeben sind. Im Schulausschuss haben lediglich SPD und Grüne die Resolution unterstützt. Damit würde für den Beschluss im Rat die Mehrheit fehlen.