
Es ist wieder eine heftige Debatte über das sogenannte „Turbo-Abi“ entbrannt. Sollen Schülerinnen und Schüler das Gymnasium weiter nach der achten Klasse verlassen oder soll man zurück zu neun Schuljahren? „Darüber kann, darüber muss man sogar diskutieren“, sagt Simone-Tatjana Stehr, „vor allem, weil viele Eltern auch hier bei uns in Oberhausen beklagen, dass ihre Kinder durch die verkürzte Schulzeit stark unter Druck gesetzt sind. Aufgabe einer Regierung ist es allerdings, in einer Diskussion Vorschläge und Lösungen zu präsentieren. Davon ist die nordrhein-westfälische Landesregierung weit entfernt – sie wechselt ihre Haltungen wie die Hemden, Schulministerin Sylvia Löhrmann von den Grünen gefühlt zweimal täglich, statt Bildungspolitik verantwortungsvoll zu gestalten.“
Stehr, Fraktionsvorsitzende der Oberhausener CDU. Landtagskandidatin und Schulexpertin, wirft der NRW-Landesregierung vor, „sich aktuell aus der Verantwortung zu nehmen, indem sie nichts entscheidet“, und in der Vergangenheit nicht reagiert zu haben, „obwohl man die Schwächen einer grundsätzlich sinnvollen Idee erkennen konnte, wenn man wollte“: „Wir müssen darüber reden, ob die Oberstufe je nach Entwicklungs- und Leistungsstand für Schülerinnen und Schüler zwei oder drei Jahren dauern soll. Hier wäre ein flexibles Modell sinnvoll und schlüssig. Die Sekundarstufe I muss für alle sechs Jahre Zeit bieten. Warum hier – wider besseren Wissens – nicht gehandelt wurde, ist mir schleierhaft und halte ich für fahrlässig.“
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